AMX DAS-MI-0806 Bedienungsanleitung Seite 2

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‘Infierno vacío’ und ‘Krautsuppe ohne Kraut’ – Zur Poetik von Präsenz und
Abwesenheit in Roberto Bolaños Estrella Distante und Herta Müllers Atemschaukel
Edelmann, Esther
Rijksuniversiteit Groningen, die Niederlande, Universidad de Granada, Spanien,
Universiteit Leiden, die Niederlande, University of Minnesota, USA
Vergangenheitsbewältigung, die einst versäumte Justiz und die Frage nach
Gerechtigkeit sind in postdiktatorialen Gesellschaften Themen, die oft nur
unbefriedigend von abstrakten historisch-politischen und juristischen Diskursen
aufgegriffen worden sind. Einerseits herrscht ein sich auf kollektive Amnesie
berufender sozio-politischer Konsens, der in Hinblick auf wirtschaftlichen Aufschwung
und neuer Zukunftsperspektive dazu tendiert die Traumata der Vergangenheit zu
verdrängen. Andererseits werden die gesellschaftliche Mitschuld und die Verbrechen
Einzelner vertuscht, um sich der sozialen und juristischen Verantwortung zu entziehen.
In diesem Kontext wird die Frage nach der Rolle der Literatur bezüglich der kollektiven
Vergangenheitsbewältigung immer virulenter. Im Folgenden werde ich anhand der
Romane Atemschaukel und Estrella Distante den Versuch unternehmen, aufzuzeigen,
dass ihre poetologischen Elemente die Logik des sozio-politischen Konsenses sprengen.
Im Anschluss an Agambens Konzept des Ausnahmezustands, d.h. die
Außerkraftsetzung alltäglicher Deutungsmuster, die Diktaturen kennzeichnet, werde ich
zeigen, dass die poetische Sprache Müllers und Bolaños das unfassbar
Unaussprechbare, das mit der Erfahrung souveräner Gewalt verknüpft ist, objektiviert.
Infolge individueller Traumata eröffnen sich sprachliche Leerstellen. Erfahrungen
extremen psychischen Drucks und körperlicher Gewalt sind häufig nicht (mit)teilbar,
ihnen fehlt das Signifikat oder Objekt in der Außenwelt. Ich vertrete die These, dass
aufgrund dieser Abwesenheit ein Prozess poetischer Imagination einleitet wird, der das
Unsagbare individuellen Leidens hervorhebt, jedoch zugleich dessen Negativität
überwindet. Die poetologischen Elemente der Romane Müllers und Bolaños
konstituieren somit das notwendige alternative Supplement zu politisch-historischen
und juristischen Diskursen, in denen der singulären Erfahrung totalitärer Gewalt kaum
eine Stimme verliehen wird.
*La construcción de la memoria: Relato de mi vida de Thomas Mann
García Díaz, Teresa
Universidad Veracruzana
Analizaré los matices con que se construye la evocación, el recuerdo y la memoria en
Relato de mi vida de Thomas Mann. Me detendré en esa recuperación de la vida
familiar en diferentes tiempos y distintos sucesos, con varios personajes "reales", en las
alusiones a espacios en los distintos viajes y en los vínculos entre vida y literatura a
través de su propia obra y su proceso creativo.
In meinem Beitrag werde ich analysieren, wie Thomas Mann in Über mich selbst den
Erinnerungsprozess beschreibt und das Gedächtnis konstruiert. Speziell werde ich auf
die Rekonstruktion des Familienlebens während der verschiedenen Abschnitte seines
Lebens und im Kontext der unterschiedlichen historischen Ereignisse eingehen, bei
denen Bezüge zu realen Personen, zu Orten und unterschiedlichen Reisen hergestellt
werden. Außerdem werde ich auf die Verbindungen eingehen, die Mann ausgehend von
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