AMX DAS-MI-0804 Bedienungsanleitung Seite 23

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Theoretischer Hintergrund 23
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Emotion), auf denen die psychophysiologische Reaktion meist in Sekundenschnelle
abläuft. So kann beispielsweise die Wahrnehmung eines schnelleren Herzschlags
den Gedanken „irgendetwas stimmt nicht mit mir“ auslösen, was wiederum ein
Hineinhorchen in den Körper verstärkt und in einem Aufschaukelungsprozess tat-
sächlich mehr Symptome produzieren kann. Werden diese Symptome als gefährlich
und bedrohlich wahrgenommen, können sie schließlich in eine Panikattacke münden.
Nachdem das Modell zunächst beispielhaft besprochen wird, soll der Patient den
Teufelskreis der Angst anhand seiner individuellen Körpersymptome (z.B. Herzrasen,
Schwindel), Gedanken (z.B. „Ich könnte einen Herzinfarkt bekommen.“) und
Verhaltensweisen (z.B. Notfalltablette bei sich tragen, Flucht aus der Situation)
nochmals nachvollziehen. Für viele Patienten stellt dieser Therapieabschnitt schon
eine große Erleichterung dar, da sie erfahren, dass es eine Erklärung für ihre Symp-
tome gibt und ihre Beschwerden einen Namen haben. Bei den häufig voran-
gegangen somatischen Abklärungen in Notfallambulanzen, Krankenhäusern, bei
Hausärzten oder Kardiologen wurde dem Patienten meist mitgeteilt, dass sie kern-
gesund seien. Die neue Information, Panikstörung ist nicht „Nichts“ und kann behan-
delt werden, wirkt meist sehr entlastend (Schneider & Margraf, 1998).
2.3.2 Störungsentstehung
Daran schließt sich bei den meisten Patienten jedoch die Frage nach der Störungs-
entstehung („Wie konnte es dazu kommen?“) an. Hierbei ist es wichtig, gemeinsam
mit dem Patienten ein individuelles Entstehungsmodell zu entwickeln, das die lern-
geschichtliche Entwicklung unter Berücksichtigung biographischer und genetischer
Faktoren mit einbezieht. Theoretischer Hintergrund hierfür ist das Diathese-Stress-
Modell, welches zusätzlich das erhöhte Anspannungsniveau, häufig ausgelöst durch
Zeitdruck, beruflichen wie familiären Stress und das damit verbundene Auftreten von
Körpersymptomen erklärt. Werden diese Symptome als gefährlich bewertet, so
kommt es zur Entwicklung von Panikattacken und vermehrtem Beobachten des
eigenen Körpers. Häufig werden auch Situationen vermieden, in denen bereits eine
Panikattacke erlebt wurde, um das Wiederauftreten der ängstigenden Körper-
symptome zu verhindern. Den meisten Patienten werden an dieser Stelle die Aus-
wirkungen der „Angst vor der Angst“ bewusst. Während einerseits gerade die Er-
wartungsangst die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Panikattacke erhöht, kann
andererseits häufig gezeigtes Vermeidungsverhalten (z.B. gegenüber Köper-
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