AMX DAS-MI-0804 Bedienungsanleitung Seite 90

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90 Ausblick
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4 Ausblick
Wie anhand der im Theorieteil diskutierten zusammenfassenden Befundlage (Kapitel
2.5.4) deutlich wurde, ist bei der Planung weiterer Studien zum Sicherheitsverhalten
insbesondere die zugrundeliegende Definition von Sicherheitsverhalten von großer
Bedeutung (vgl. Helbig-Lang & Petermann, 2010). Hierbei sollte Sicherheitsverhalten
in Coping- und Vermeidungsverhalten differenziert werden (Salkovskis et al., 1999).
Demnach ist allein Vermeidungsverhalten als kritisches Sicherheitsverhalten zu be-
werten, da dieses darauf abzielt, eine antizipierte Bedrohung abzuwenden, und somit
die Fehlattribution des Patienten nicht korrigiert werden kann. Coping-Verhalten hin-
gegen kann sogar dabei helfen, sich dem bedrohlichen Stimulus bzw. der Angst-
situation auszusetzen und somit förderlich für die korrigierende Erfahrung des
Patienten sein.
Die uneinheitliche Befundlage könnte demnach mit den unterschiedlichen
Definitionen von Sicherheitsverhalten erklärt werden. Interessant ist dabei insbe-
sondere, dass Studien zu Tierphobien zu dem Ergebnis kommen, dass sich Sicher-
heitsverhalten nicht negativ auf den Therapieerfolg auswirkt, während Studien zu
Störungsbildern, bei denen die Angst vor Körpersymptomen im Vordergrund steht,
zum gegenteiligen Ergebnis kommen.
Um das hier formulierte definitions- bzw. störungsspezifische Konzept prüfen zu
können, könnte ein Vierfelder-Ansatz gewählt werden. Hierbei sollten zum einen
weiterführende Studien eine exakte Definition von Sicherheitsverhalten vorab fest-
legen und empirisch den Unterschied zwischen Coping- und Vermeidungsverhalten
nachweisen. Zum anderen sollten die Hypothesen zum Sicherheitsverhalten ganz
gezielt an verschiedenen Angststörungen (objektgebundene Angst wie spezifische
Phobien vs. Angst vor Körpersymptomen wie Panikstörung) überprüft werden.
Die in dieser Arbeit aufgezeigten methodischen Schwächen könnten u. a. aus-
geräumt werden, indem Sicherheitsverhalten auf mehreren Ebenen erfasst wird (z.B.
Selbst- und Fremdbeurteilung; Unterscheidung zwischen Ausmaß, Verhaftung und
ergriffenen Gegenmaßnahmen; gezielte Erfassung von Sicherheitsverhalten zu
Therapiebeginn, Therapieende und im Therapieverlauf).
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