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Zusammenfassung
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Rolle von Sicherheitsverhalten in der Exposi-
tionstherapie von Panikstörung mit Agoraphobie. Neu an dieser Arbeit ist, dass die Aus-
gangslage des Patienten bezüglich des zu Therapiebeginn gezeigten Vermeidungsverhal-
tens, welches wiederum das in den Expositionen gezeigte Sicherheitsverhalten moderieren
sollte, einbezogen wurde. Neben der Klärung dieser spezifischen Variablen sollten weitere
Moderatoren, Mediatoren und Prädiktoren für Sicherheitsverhalten bzw. Therapieergebnis
identifiziert werden. Hierfür wurde in dieser Studie erstmals die Wirkung von Faktoren wie
Therapeutenbegleitung, Angst vor Körpersymptomen und Veränderungen kognitiver
Prozesse auf Sicherheitsverhalten und Therapieergebnis mit Hilfe von Pfadanalysemodellen
untersucht. Erwartungsangst und das Ausmaß der Depression zu Therapiebeginn wurden
als Kovariate einbezogen. In die Berechnungen wurden nach Ausschluss der Drop-Outs N =
242 Patienten eingeschlossen.
Nach den in dieser Arbeit durchgeführten Analysen sind weder das Ausmaß der Vermeidung
zu Therapiebeginn noch die Therapeutenbegleitung während der Expositionen Prädiktoren
für Sicherheitsverhalten. Es konnte zudem in den berechneten Pfadanalysemodellen kein
signifikanter Zusammenhang zwischen Sicherheitsverhalten und Therapieergebnis gezeigt
werden.
Stattdessen weisen die hier gefundenen Ergebnisse darauf hin, dass sowohl die Reduktion
der Angst vor Körpersymptomen als auch die Veränderung kognitiver Prozesse signifikant
mit dem Therapieergebnis korrelieren. Hinsichtlich der einbezogenen Kovariaten zeigte sich,
dass ein positiver Zusammenhang zwischen Erwartungsangst und Sicherheitsverhalten be-
steht und das Ausmaß der Depression zu Therapiebeginn wie erwartet keinen Einfluss auf
Sicherheitsverhalten und Therapieergebnis hatte.
Insgesamt bestätigen die hier gefundenen Ergebnisse, dass insbesondere die Reduktion der
Angst vor Körpersymptomen und die Veränderung kognitiver Prozesse wichtige Elemente
der Expositionstherapie sind und diese somit grundsätzlich einen wirkungsvollen Zugang zur
Behandlung von Panikstörung mit Agoraphobie darstellt. Die Analysen weisen darauf hin,
dass Sicherheitsverhalten entgegen den Erwartungen dabei eine eher untergeordnete Rolle
zu spielen scheint. Dies sollte in weiterführenden Studien geklärt werden, wobei Sicherheits-
verhalten insbesondere unter dem in dieser Arbeit aufgezeigten definitions- bzw. störungs-
spezifischen Blickwinkel untersucht werden sollte.
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