56 Empirische Studie
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3.1.2 Methode
Zur Operationalisierung der Fragestellung wurden in SmartPLS (Ringle, Wende &
Will, 2006) Pfadanalysemodelle erstellt, an denen eine Mediatoranalyse und Signifi-
kanztests durchgeführt wurden. Ziel war, eine mögliche kausale Verkettung der oben
beschriebenen Variablen zu entschlüsseln, die zu einem besseren Therapieergebnis
führt. SmartPLS hat gegenüber gängigen Statistikprogrammen den Vorteil, dass für
die Herleitung von Signifikanzaussagen keine Verteilungsannahmen getroffen
werden müssen, da p-Werte mit Hilfe von Bootstrapping ermittelt werden.
Als Mediatormodell wurde der McArthur Approach (Kraemer, Kiernan, Essex &
Kupfer 2008; Kraemer, Wilson, Fairburn & Agras, 2002) eine Weiterentwicklung von
Baron und Kenny (1986) herangezogen. Der Vorteil von McArthur gegenüber Baron
und Kenny ist, dass genauere Forderungen an die Reihenfolge für einen Moderator
bzw. Mediator gestellt werden und somit die zeitliche Abfolge und deren Zusammen-
hang mit O (Outcome/Therapieergebnis) klar festgelegt sind. Demnach sind
Mediatoren Ereignisse oder Veränderungen während des laufenden Therapiepro-
zesses und korrelieren mit dem Therapieerfolg (z.B. Therapeutenbegleitung,
kognitive Veränderungen). Eine Variable wird als Mediator bezeichnet, wenn die
Behandlung/unabhängige Variable nicht nur direkt auf das Outcome wirkt, sondern
auch ein indirekter Effekt über den Mediator vorliegt. Je nachdem, wie stark der
direkte Effekt der Behandlung durch den Einbezug des Mediators reduziert wird,
spricht man von vollständiger oder partieller Mediation. Ein Moderator hingegen
korreliert nicht mit der Behandlung, sondern beschreibt die Umstände, unter denen
eine Behandlung durchgeführt wird, beispielsweise die unterschiedliche Ausgangs-
lage von Patienten zu Therapiebeginn (z.B. Geschlecht, Alter, Ausmaß des Vermei-
dungsverhaltens zu Therapiebeginn). Diese können personenbezogen oder kontext-
bezogen sein. Moderatoren können folglich eine Aussage darüber treffen, unter
welchen Eingangsbedingungen eine Behandlung besonders positive Effekte erzielt.
Grundlage für die Berechnungen des Mediatormodells war die Methode von
Preacher und Hayes (2004), die ein spezielles Vorgehen, den sog. „bootstrapping
approach“ für die Testung eines indirekten Effekts vorschlagen. „Bootstrapping“ ist
ein nichtparametrisches Verfahren zur Schätzung von Modellparametern und
Hypothesentestung, wobei keine Annahmen über die Variablen- bzw. Stichproben-
verteilung gemacht werden. Deshalb ist es prädestiniert für die Anwendung auf kleine
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