AMX DAS-MI-0804 Bedienungsanleitung Seite 42

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42 Theoretischer Hintergrund
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Während sich die Patienten in der Sicherheitsbedingung zwar schneller an das
phobische Objekt annäherten, war die Distanz zum phobischen Objekt zu
Expositionsende und zur Follow-up-Messung eine Woche später vergleichbar. Die
Patientengruppe ohne Sicherheitsverhalten traute sich zur Follow-up-Messung zwar
signifikant näher an die Spinne heran, jedoch weisen die Autoren auf die geringe
Effektstärke hin. Ein Kritikpunkt an dieser Studie ist, dass Patienten in der Sicher-
heitsbedingung erst zur Follow-up-Messung darauf hingewiesen wurden, kein
Sicherheitsverhalten mehr anzuwenden. Dementsprechend wären die zur Post-
Messung erhobenen Ergebnisse nicht vergleichbar, da die Patienten in der Sicher-
heitsbedingung weiter Sicherheitsstrategien anwenden durften. Besser ist das Vor-
gehen wie in den bereits beschriebenen Studien von Bandura et al. (1974) und
Milosevic und Radomsky (2008), in denen das Sicherheitsverhalten für beide
Gruppen gegen Therapieende ausgeschlossen wurde. An dieser Stelle könnte
natürlich die Frage gestellt werden, wie sicher Sicherheitsverhalten überhaupt aus-
geschlossen werden kann, was erneut dazu anhalten sollte, die gefundenen
Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren.
In einer Studie von Powers, Smits und Telch (2004) wurde die Frage, ob der tatsäch-
liche Gebrauch von Sicherheitsverhalten oder schon die Verfügbarkeit von Sicher-
heitsverhalten den Behandlungseffekt verändert, untersucht. Zu diesem Zweck
wurden 72 klaustrophobische Teilnehmer randomisiert fünf verschiedenen Behand-
lungsbedingungen zugeteilt: 1. Reine Expositionsbehandlung, 2. Exposition mit
Verfügbarkeit über Sicherheitsverhalten, 3. Exposition mit der Anwendung von
Sicherheitsverhalten, 4. Plazebobehandlung, 5. Warteliste. Konsistent mit früheren
Studien (Sloan & Telch, 2002) konnte gezeigt werden, dass allein die Verfügbarkeit
von Sicherheitsverhalten eine deutlich negative Wirkung auf die Reduktion von
klaustrophobischen Ängsten hat. Während Patienten in der ersten Bedingung zu
94% von der Behandlung („high-end-state functioning“) profitierten, so waren es in
Bedingung zwei und drei nur 45% bzw. 44% und in der Plazebobedingung lediglich
25% zur Post-Messung. Die Autoren schließen daraus, dass schon die Verfügbarkeit
von Sicherheitsverhalten während der Expositionstherapie die Ergebnisse
verschlechtert. Powers et al. (2004) räumen jedoch ein, dass es ihnen bisher nicht
gelungen sei, diejenigen Faktoren zu identifizieren, die den Effekt von Sicherheits-
verhalten auf Angstreduktion moderieren. Sie weisen auf die folgenden zwei Inter-
pretationsmöglichkeiten hin. Nach Sloan und Telch (2002) wirkt sich Sicherheits-
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