AMX DAS-MI-0804 Bedienungsanleitung Seite 47

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Theoretischer Hintergrund 47
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erhobenen kognitiven Maße, das Therapieergebnis zur Follow-up-Messung vorher-
sagen.
Es muss jedoch kritisch angemerkt werden, dass auch Patienten in die Studie aufge-
nommen wurden, die zu Therapiebeginn unter Medikation standen und diese nicht
absetzen mussten. Die Autoren geben keine Auskunft darüber, um welche
Medikation es sich handelte und wie sie über die Gruppen verteilt war. Dies schränkt
die Aussagekraft der Ergebnisse ein.
2.5.4 Zusammenfassende Befundlage und Ziel der vorliegenden Arbeit
Anhand der beschriebenen Studien wird deutlich, dass die Befundlage zum Ge-
brauch von Sicherheitsverhalten während der Expositionstherapie sehr heterogen ist.
Helbig-Lang und Petermann (2010) sehen die verschiedenen Konzepte und Klassifi-
kationen von Sicherheitsverhalten für die Interpretation der bisherigen Studien-
ergebnisse als problematisch an. Möglicherweise könnte eine einheitliche Definition
von Sicherheitsverhalten zur besseren Vergleichbarkeit der gefundenen Ergebnisse
beitragen und neue Standards setzen. Ausgehend von Salkovskis Definition (1991)
spricht man dann von Sicherheitsverhalten, wenn der Einsatz von spezifischen, auf
die Angstsituation a/jointfilesconvert/398241/bgestimmten Sicherheitsverhaltensweisen verhindert, dass
Patienten ihre katastrophisierende Annahme überprüfen und korrigieren können.
Dementsprechend muss zunächst die katastrophisierende Grundannahme eines
Patienten identifiziert werden. Diese kann trotz ähnlichem Störungsbild inter-
individuell stark variieren. Salkovskis et al. (1999) differenzieren Sicherheitsverhalten
weiter in Coping- und Vermeidungsreaktionen. Demnach zielt eine Vermeidungs-
reaktion eher darauf ab, eine wahrgenommene Bedrohung abzuwenden. Eine
Coping-Reaktion hingegen sei allein darauf ausgerichtet, die empfundene Angst zu
reduzieren, wodurch die Korrektur einer Fehlattribution nicht behindert werde. Sie
könne ganz im Gegenteil kognitive Veränderungen sogar fördern.
Betrachtet man die oben beschriebenen Studien unter definitionsspezifischem
Gesichtspunkt erneut, so müsste für einen Teil der Studien eingeräumt werden, dass
hier weniger die Überprüfung von Sicherheitsverhalten im Mittelpunkt stand, sondern
vielmehr die Auswirkungen von Coping-Reaktionen bzw. Hilfsmitteln untersucht
wurden. Ein Hilfsmittel, das dem Patienten ermöglicht, sich dem phobischen Stimulus
überhaupt erst auszusetzen bzw. anzunähern, verhindert keineswegs die
korrigierende Erfahrung, die der Patient benötigt, um seine Fehlattribution korrigieren
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