Theoretischer Hintergrund 33
__________________________________________________________________________
dern versucht (z.B. sich am Einkaufswagen festhalten, um nicht in Ohnmacht zu fal-
len). Dies wird auch als „In-“ oder „Within-Situation-Safety Behavior“ bezeichnet und
tritt auf, wenn der Patient die gefürchtete Situation nicht vermeiden oder davor flüch-
ten kann. Sicherheitsverhalten wird daher je nach Situation entweder in Form von
offener oder von verdeckter Vermeidung gezeigt. Ziel sei dabei immer, die gefürch-
tete Konsequenz abzuwenden, was die logische Reaktion auf eine Bedrohung sei.
Im folgenden Absatz sollen die verschiedenen Untergruppen von Sicherheits-
verhalten genauer beschrieben und voneinander a/jointfilesconvert/398241/bgegrenzt werden.
2.5.2 Arten von Sicherheitsverhalten
Anhand der Definition von Salkovskis (1996) wird deutlich, dass Vermeidungs- und
Fluchtverhalten ganz klar von subtilem Sicherheitsverhalten in einer Angstsituation
a/jointfilesconvert/398241/bgegrenzt werden muss. Salkovskis unterteilt Sicherheitsverhalten zudem in
kognitive und behaviorale Strategien.
Während Vermeidung (1.) und Flucht (2.) klar in die Verhaltenskategorie fallen, muss
bei subtilem Vermeidungsverhalten (3.) genauer unterschieden werden. Darunter
fallen z.B. Ablenkung (Lesen, Rückwärtszählen etc.), Entspannungstechniken
(Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Atemübungen) und das Mit-
führen von Sicherheitssignalen (z.B. Handy, Tavor, Wasserflasche). Gerade bei
Ablenkung und Entspannungstechniken ist es häufig schwierig zu entscheiden, ob
diese den kognitiven oder den behavioralen Strategien zuzuordnen sind. Auch das
Mitführen von Sicherheitssignalen scheint zunächst auf kognitiver Ebene beruhigend
zu wirken, beim tatsächlichen Einsatz des Sicherheitssignals jedoch die behaviorale
Ebene zu fordern. Aus diesem Grund wurde in der vorliegenden Arbeit darauf ver-
zichtet, eine Kategorisierung in kognitiv oder behavioral vorzunehmen. Entscheidend
war, ob während der Exposition Sicherheitsverhalten („In-Situation-Safety Behavior“)
gezeigt wurde.
Des Weiteren muss unterschieden werden, ob es Angstpatienten hauptsächlich um
die Reduktion gefürchteter Körpersymptome geht oder ob zusätzliches Ziel die Ver-
hinderung der erwarteten Katastrophe (z.B. Herzinfarkt) ist. Aussagen wie „Hätte ich
den Supermarkt nicht verlassen, hätte ich sicherlich einen Herzinfarkt erlitten.“ ver-
deutlichen das Ausmaß des Katastrophendenkens.
Kommentare zu diesen Handbüchern