
27
tronendichte
am
Palladiumzentrum
durch
die
Schwefeldonoratome
würde
eine
Aktivierung
der
Palladium-Kohlenstoff-Bindung
gegenüber
elektrophilem
An¬
griff
bewirken.
Im
Schritt
(3)
(Schema
19)
könnte
so
die
Hydrolyse
des
Kom¬
plexes
21
zum
Acetanilid
(22)
erleichtert
worden
sein.
Ein
ähnliches
Verhalten
hatten
Deeming
et
al.
beim
Platin-Komplex
[Pt
(CH2-CH2-COMe)(PEt3)2]BPh4
beobachtet
[99].
Das
Biphenyl
24
könnte
sowohl
durch
einen
Disproportionie-
rungsprozess
als
auch
über
einen
Radikalmechanismus
gebildet
worden
sein.
Aus
den
experimentellen
Daten
kann
aber
nicht
auf
den
einen
oder
anderen
Mechanismus
geschlossen
werden.
Das
N,N-Diethyldithiocarbamat
ist
einfach
negativ
geladen.
Mit
dem
Palla-
dium(II)
zusammen
wird
hier
anscheinend
bevorzugt
der
neutrale
Komplex
23
gebildet.
Man
synthetisierte
deshdb
einen
neutralen,
schwefelhaltigen
Liganden,
um
den
Acetanilid-Palladium-Komplex
zu
derivatisieren.
Der
Ligand
sollte
möglichst
einfach
herzustellen
und
handzuhaben
sein
(Geruchsbelästigung!)
und
im
1H-NMR-Spektrum
möglichst
einfache
Signde
ergeben.
Unter
Berück¬
sichtigung
dieser
Punkte
entschied
man
sich
für
das
1,2-Bis-p-tolylthio-ethan
(27).
Diese
Verbindung
kann
als
Schwefelanalogon
des
oft
gebrauchten
1,2-Bis-
diphenylphosphino-ethan
(diphos)
angesehen
werden.
Die
Synthesemethode
von
Walker
[100]
über
das
N-Arylthiosuccinimid
[101]
ergab
leider
nicht
das
gewünschte
Produkt,
sondern
ein
Disulfid.
So
versuchte
man
es
eben
mit
klassischer
organischer
Chemie.
Mit
Erfolg!
Sowohl
die
Umsetzung
des
Gly-
kols
25
zum
Ditosylat
26,
als
auch
die
Weiterreaktion
mit
dem
p-Methylthio-
phenol
in
alkaUschem
Medium
verliefen
problemlos
und
in
ausgezeichneten
Ausbeuten.
Mit
dem
erhaltenen
Produkt
27
wurde
der
Palladium-Komplex
20
derivatisiert,
und
man
erhielt
den
Komplex
28.
Diese
Reaktionsfolge
ist
in
Schema
20
dargestellt.
Die
CO-Streckschwingung
im
IR-Spektrum
des
Komplexes
28
erscheint
bei
1675
cm-1.
Dies
liegt
im
Bereich
der
CO-Bande
des
freien
AcetaniUds
(22)
(1660
cm"1).
Die
Bande
der
koordinierten
CO-Gruppe
des
chlorverbrückten
Kom¬
plexes
20
Uegt
dagegen
bei
1595
cm"1.
Daraus
kann
geschlossen
werden,
dass
im
Komplex
28
das
PaUadium
nicht
mehr
am
Sauerstoff
koordiniert
ist.
Die
vierte
Koordinationsstelle
am
PaUadium
ist
vermutlich
mit
einem
Chlorid
besetzt.
Im
IR-Spektrum
erscheint
zwar
keine
Pd-Cl-Streckschwingung
(üblicherweise
um
300
cm'1
[102]),
doch
sind
diese
oft
schwach
und
nicht
immer
zu
erkennen.
Bdm
Komplex
28
handelt
es
sich
also
höchstwahrscheinlich
um
einen
neutralen,
vierfach
koordinierten
Palladium-Komplex
mit
freier
Amid-Gruppe.
Dies
steht
nicht
im
Einklang
mit
den
Untersuchungen
von
Hugentobler
[103].
Bd
seinen
Ex-
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